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Beitrag vom 28.05.2008
Vera Molnar, F
AVIVA-Redaktion
[DAM]Berlin präsentiert vom 30.05.-12.07.2008 eine Ausstellung über die für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Preisträgerin des d.velop digital art award 2005.
"Alles Konkrete ist hingegen nur es selbst"
Max Bense, 1965
[DAM]Berlin zeigt frühe farbige und schwarz-weiße Papierarbeiten der Grande Dame der Computerkunst, eine Auswahl, die auch im Rahmen der Ausstellung "monotonie, symétrie, surprise!" in der Kunsthalle Bremen 2006 zu sehen war. Ergänzend werden 2 seltene Kurzfilme gezeigt: Einen, in dem die Künstlerin am Strand ihre Arbeitsweise demonstriert sowie einen weiteren Beitrag von Metropolis (Arte) über Vera Molnar.
Vera Molnar gilt als Vordenkerin und Pionierin im Bereich der Computerkunst. Sie erfand die "Machine imaginaire", mit der sie algorithmische Berechnungen anstellte.1959, zu einer Zeit, als es noch keine Computer gab, und setzte sich früh mit den ästhetischen Möglichkeiten von Computerkunst auseinander. Ihren konstruktivistischen Ansatz verband sie mit bewussten Störungen im Rechensystem und experimentierte oft auf humorvolle Weise mit den auftretenden Unregelmäßigkeiten, "1% Unordnung" nennt sie einen ihrer Texte. Ihre Verehrung von Paul Klee ist in ihren Kunstwerken und Abhandlungen zur Kunst immer wieder präsent
Vera Molnar erhielt 2005 den ersten d.velop digital award [ddaa] für ihr Lebenswerk und ihre Bedeutung für die Digitale Kunst. Der [ddaa] wird vom Digital Art Museum[DAM] in Berlin vergeben.
Zur Künstlerin: Vera Molnar wurde 1924 in Budapest geboren und wuchs dort als einziges Kind ihrer Eltern in behüteten und bildungsbürgerlichen Verhältnissen auf. Schon früh steckte sie der "Virus des visuellen Experimentierens" an. Die Künstlerin erinnert sich, wie sie im Alter von ungefähr zehn Jahren eine Zeitlang allabendlich den Blick vom elterlichen Haus über den Plattensee zum gegenüberliegenden Ufer malte. Sie benutzte zunächst jedes Mal die gleichen fünf Farben: Grün für die zum Wasser führende Wiese, Blau für den See, Braun für den Gebirgszug am gegenüberliegen Ufer, Blau für den Himmel und Orange für die untergehende Sonne. Nach einer gewissen Zeit befriedigte das annähernd immer gleiche Bild Vera Molnar nicht mehr und sie beschloss, für die einzelnen Bildfelder fortan die jeweils benachbarte Farbe im Farbkasten zu wählen. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt war damit ihre erste systematische Untersuchung erfolgt, die von Prinzipien geleitet wurde, die bis heute die Arbeit der Künstlerin prägen: Der Analyse folgt das systematische bildkünstlerische Experiment, welches Bildserien und damit Variationen hervorbringt.
(Auszug aus dem Essay von Barbara Nierhoff "Vera Molnar und der Computer", Katalog Vera Molnar, "monotonie, symétrie, surprise, Kunsthalle Bremen, 2006
Vera Molnar - F
31.05.-12.07.2008
Ausstellungseröffnung: Freitag, 30.5.2008, 19:00 - 21 Uhr
[DAM]Berlin
Tucholskystr. 37
10117 Berlin Germany
Telefon: 030-280 98 135
Öffnungszeiten: Di - Fr: 12-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr
www.dam-berlin.de